Bundesumweltministerin informiert sich über Kraftstoffforschung

Donnerstag. 06. März 2014 (Pressestelle)
Dipl.-Ing. (FH) Mustafa Eskiner aus dem TAC demonstriert der Bundesumweltministerin die Wirkungsweise des von ihm mitentwickelten Sensors, der das Alter von Kraftstoffen bestimmen kann.

„Ich nehme einen guten Eindruck von der Hochschule Coburg mit.“ So lautet das Fazit von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Sie informierte sich am Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg TAC über die Kraftstoffforschung und bekam von Hochschul-Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl einen Einblick in das breite Studienangebot der Hochschule.

Obwohl deutsche Autos jährlich 50 Millionen Tonnen Kraftstoff verbrauchen, gibt es in Deutschland kein Institut für Kraftstoffforschung. Am Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg TAC wird jedoch unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Krahl intensiv an neuen Kraftstoffen und der dazugehörigen Technik geforscht. Ziele der Forschung sind beispielsweise das Testen nachhaltig produzierter Biokraftstoffe aus Bioabfällen und industriell hergestellter Algen sowie die optimale Abstimmung von Kraftstoff und Motor mittels Sensoren.

Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, konnte sich im Labor über den aktuellen Stand der Forschung informieren. Die TAC-Mitarbeiter stellten ihr das Projekt Diesel R 33 sowie zwei patentierte Kraftstoffsensoren vor. Im Projekt Diesel R 33 fahren aktuell 280 Fahrzeuge unterschiedlicher Altersklassen mit einem Dieselkraftstoff, der einen 33-prozentigen Bioanteil aufweist. Die Fahrzeuge werden von neun Kooperationspartnern aus der Region Coburg im Alltagsbetrieb getestet. „Dieses Forschungsprojekt ist für mich ein Beispiel echter Anwendungsorientierung, das Innovation und eine rasche Umsetzung verspricht“, so das Urteil der Bundesumweltministerin. Auch für Coburgs 2. Bürgermeister Norbert Tessmer, der Barbara Hendricks begleitete, wird darin die Innovationskraft der Stadt und ihrer Hochschule deutlich.

Die Ministerin konnte sich zudem davon überzeugen, dass es gelingt, mit Hilfe von Kraftstoffsensoren das Alter sowie die Zusammensetzung von Kraftstoffen zu bestimmen. So lässt sich beispielsweise eine Fehlbetankung vermeiden. Es kann aber auch gewährleistet werden, dass bei Hybrid-Fahrzeugen kein Kraftstoff in den Motor gelangt, der aufgrund seines Alters den Motor schädigen würde.

Über die Kraftstoffforschung hinaus informierte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl die Bundesministerin über Forschungsaktivitäten am Institut für Sensor- und Aktortechnik der Hochschule, bei denen es beispielsweise darum geht, die Ladezeit von Batterien zu verkürzen, was insbesondere bei der Steigerung der Elektromobilität große Bedeutung hat. Außerdem hob Pötzl das interdisziplinäre Profil der Hochschule Coburg hervor: „Damit wollen wir unsere Studierenden auf ihre Rolle in der Gesellschaft vorbereiten“, so Pötzl. Und er gab Barbara Hendricks den Wunsch der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften nach einem eigenen Promotionsrecht mit auf den Weg. Für die Bundesministerin ist das Promotionsrecht für die HAWs zwar Ländersache. Sie ergänzt jedoch: „Persönlich habe ich großes Verständnis für Ihren Wunsch.“

Coburg, den 06. März 2014