Bunte Blumen auf der Brache

Noch gut einen Monat dauert es, bis wieder der designcampus open an der Hochschule Coburg stattfindet. Studierende der Architektur und Innenarchitektur wollen auch den alten Güterbahnhof in die Veranstaltung einbeziehen – und legen dort deshalb eine bunte Blumenwiese an.

Gegen die Steine kommt die Gartenfräse einfach nicht an. Mit lautem Geknatter schiebt sich das Gerät durch den Untergrund, schleudert dicke Schottersteine an die Oberfläche. Michael Scheler vom Grünflächenamt Coburg zieht ein paar Bahnen, dann ist klar: hier muss schwereres Geschütz her. Die Studentinnen und Studenten haben in der Zwischenzeit Spaten, Schaufel und Gießkannen herangetragen. Sie wollen auf der umgepflügten Fläche Samen verstreuen und Blumen pflanzen. Symbolisch soll so das brachliegende Güterbahnhofsgelände erblühen.

„Wir wollen den Güterbahnhof ins Bewusstsein der Leute bringen“, erklärt Professor Mario Tvrtkovic. Er leitet das Wahlfach, für das sich Studierende aus Architektur und Innenarchitektur einschreiben konnten. „Nicht mehr und noch nicht“ heißt der Kurs. Im Fokus stehen städtische Gebiete, die früher einmal genutzt wurden, jetzt brach liegen und wieder zu neuem Glanz gelangen sollen. „Diese Brachen sind wichtig für die Stadtentwicklung“, betont Tvrtkovic und eilt wieder zu seiner Gruppe Studierender, die schon besprechen, wie es jetzt weiter geht.

Die Mitarbeiter vom Grünflächenamt müssen auf jeden Fall noch einmal anrücken und den Boden vorbereiten. Solange wollen die Studierenden schon die ersten Pflanzen einsetzen und die Samen für die Bauernwiese streuen. In den nächsten vier Wochen soll eine bunte kleine Fläche dort entstehen. Die Glaserei Späth hilft bei der Versorgung mit Wasser. Ein paar Studenten werden das Stück zwischendurch pflegen, vielleicht sogar noch Hochbeete für Tomaten und anderes Gemüse anlegen. Während des designcampus open finden dann verschiedene Aktionen statt. Und: „Die Idee ist, dass sich auch nach der Veranstaltung jemand um die Anlage kümmert“, erklärt Prof. Tvrtkovic. Er will deshalb die Coburger einbinden. „Sie können zum Beispiel selber Blumen pflanzen oder eine Patenschaft für einzelne Pflanzen übernehmen.“ Das Gelände befindet sich neben der Glaserei Späth, Am Güterbahnhof 6.

Den Film zur Pflanzaktion gibt es beim Coburger Hochschulfernsehen.

Coburg, den 23. April 2014