Designlab entwickelt erste E-Geige aus 3D-Druck

Donnerstag. 29. November 2012 (Pressestelle)
Stilvoll in Szene gesetzt: Die E-Geige aus dem Designlab
Einzigartig in Design und Produktion Bilder: Liliana Merlin Frevel

Bei der internationalen Messe EUROMOLD stellt das designlab coburg die erste elektrische Geige vor, die im 3D-Druck entstanden ist. Der Absolvent Peter Böckel hat sie während seines Studiums an der Hochschule Coburg entworfen.

Peter Raab hat viele Ideen. Was für den Laien kaum vorstellbar, ist für den Professor der Hochschule Coburg schon Selbstverständlichkeit. Pralinen aus dem 3D-Drucker zum Beispiel. Oder Glas, das man nähen kann.

Der 57-Jährige hat ein Credo: „Grenzen gibt es nur im Kopf.“ Und Peter Raab ist nicht allein. Studierende aus allen Semestern des Studiengangs Integriertes Produktdesign setzen ihre grenzenlosen Ideen im designlab coburg um.  Pünktlich zur Euromold 2012 - einer Messe für Design und Produktentwicklung – präsentiert der Professor der Hochschule Coburg jetzt die erste E-Geige aus dem 3D-Drucker. Rapid Prototyping heißt der Fachbegriff für dieses Verfahren. Ein Modell des Instruments wird dazu am Computer entworfen und die Vorlage an einen speziellen Laserdrucker übermittelt. Dieser stellt dann aus einem vorgegebenen Material das Objekt her. Im Fall der E-Geige war es pulverförmiger Kunststoff.

Der Gestalter dieser Geige ist Peter Böckel. Der 30-Jährige war bis 2011 Student an der Hochschule Coburg. Während seines letzten Jahr im Studiengang Integriertes Produktdesign hat er das Instrument am Computer entwickelt und den Entwurf immer wieder optimiert. Materialstärke und -härte wurden modifiziert, einzelne Elemente so lange umgearbeitet bis das Instrument druckbar war. Die Firma Objet, die sich auf 3D-Druckverfahren spezialisiert hat und entsprechende Geräte herstellt, war Projektpartner.

Einige Prototypen der Violine sind in dieser Zeit entstanden. Wie aber die erste spielbare E-Geige aussieht und vor allem wie sie klingt, zeigen die Studierenden Eva Maria Beer und Andreas Gräbner (beide: Integriertes Produktdesign) in einem selbst gedrehten Videobeitrag. Dieser dient Objet später auch zu Werbezwecken.

„Spannend sind immer die Diskussionen die sich aus so einem Projekt entwickeln“, betont Peter Raab. Man kann ein Instrument im Rapid-Protopyping-Verfahren ganz individuell auf seinen Besitzer abstimmen. Zum Beispiel das Mundstück einer Klarinette an die Lippen des Klarinettisten. Oder es besteht die Möglichkeit, eine ganz andere Klangfarbe in das Instrument zu legen. Denn, so Raab: „Neue Verfahren ermöglichen neue Produkte.“

In einem nächsten Schritt will das designlab jetzt zum Beispiel druckbare Pralinen entwickeln. Diese können mit individuellen Formen veredelt und aus überraschenden Geschmacksnuancen komponiert werden. Denn auch hier sind wieder alle Möglichkeiten grenzenlos.