Digitaler Rathauspförtner für neuen Personalausweis

Montag. 15. November 2010 (Pressestelle)
Prof. Dr. Thomas Wieland
Prof. Dr. Thomas Wieland lehrt und forscht in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik

Prof. Wieland mit Anwendungsidee erfolgreich

Seit 1. November ist der neue Personalausweis, genannt „eID“ im Einsatz. Der Ausweis im Scheckkartenformat bietet zahlreiche neue Möglichkeiten. Er erlaubt u.a., sich online auszuweisen. Um weitere Einsatzfelder zu ermitteln, schrieb das Bundesinnenministerium einen sog. eGovernment-Wettbewerb aus. Prof. Dr. Thomas Wieland aus der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Coburg beteiligte sich in der Wettbewerbskategorie „ Projektidee des Jahres zur Verwaltungstransformation“. Und er belegte mit seiner Idee des „Digitalen Rathauspförtners“ deutschlandweit den dritten Platz.

Seine Grundidee ist es, für die Nutzung der Authentisierungsfunktion des neuen Personalausweises durch die Kommunen eine zentrale Komponente einzusetzen, den digitalen Rathauspförtner. Damit könnten die Gemeinden ihren Bürgern Serviceleistungen anbieten, ohne die komplexen Vorgänge der Authentifizierung selbst implementieren zu müssen und ohne für jede Anwendung ein eigenes Zertifikat zu benötigen.

In der öffentlichen Verwaltung gibt es eine steigende Zahl von webbasierten Anwendungen, die der Bürger individualisiert nutzen kann. Der neue Personalausweis erlaubt zwar, sich digital auszuweisen. Allerdings ist der Service für die Behörden vor Ort mit einem erheblichen Investitionsaufwand verbunden. Der von Prof. Wieland entwickelte digitale Rathauspförtner reduziert diesen Aufwand erheblich. Er setzt eine Variante des OpenID‑Protokolls ein, so dass der komplexe Zugriff auf den neuen Ausweis an den zentralen und speziell gesicherten Pförtner‑Dienst delegiert wird, den die jeweilige Abteilung nur noch für sich nutzbar machen muss. Für die Behörde ergibt sich damit ein reduzierter Realisierungs‑ und Wartungsaufwand sowie ein benutzerfreundliches Single Sign‑On (SSO). Die Integration der Fachanwendung erfolgt über eine sehr einfache, an den OpenID‑Standard angelehnte Schnittstelle.