Großzügige Industriespende für Elektrotechnik-Labor

Verglichen mit einem Auto dieser Preisklasse sieht das neue Gerät völlig unscheinbar aus. Das Gehäuse der 40 x 50 cm großen „Box“ ist schlicht. Und dennoch verbirgt sich darin deutsche Ingenieurleistung, die weltweit zur Spitze gehört. Der knapp 70.000 EUR teure Digital-Recorder wird künftig im Hochspannungslabor der Hochschule Coburg eingesetzt. Es wurde dem Studiengang Elektrotechnik von der Dr. Strauss Messtechnik GmbH, Bamberg, gestiftet. Mit dem neuen Impulsspannungs-Messsystem lassen sich elektrische  Spannungen und ihr zeitlicher Verlauf erfassen, am Bildschirm darstellen und auswerten. Es kommt u.a. dort zum Einsatz, wo Geräte und Anlagen gegen Überspannung, etwa bei Blitzeinschlägen – geschützt werden müssen. Aber auch Störungen, die von anderen elektronischen Geräten ausgehen, lassen sich damit messen.

Was bewog die Dr. Strauss GmbH zu dieser großzügigen Spende? Diese Frage beantworten die beiden Inhaber Thomas Waldheuser und Torsten Piehl – der selbst an der Hochschule Coburg Elektrotechnik studiert hat - gerne. „Wir sind stark in der Region verwurzelt. Der größte Teil unserer Vorprodukte stammt von hier. Und uns liegt viel daran, dass es auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte gibt.“

Die Produkte des hoch spezialisierten Unternehmens mit seinen sechs Mitarbeitern gehen in die ganze Welt. Wichtige Kunden sind beispielsweise weltweit Energieversorger und deren Zulieferer. Und der hohe Wert der kleinen Geräte resultiert aus dem Know-how, das sich darin verbirgt. Dabei wird moderne PC-Technik mit selbst entwickelter Soft- und Hardware und der neuesten Messtechnik kombiniert. Heraus kommt ein technisch ausgefeiltes Produkt, das die beiden Vollblut-Entwickler begeistert. „Dieser Spaß an der Technik gibt ein besonderes Lebensgefühl“, stellt Hochschul-Alumni Torsten Piehl fest. Sein Geschäftspartner Thomas Waldheuser ergänzt: „Das Ergebnis unserer Arbeit ist etwas Handfestes.“

Prof. Dr. Michael Rossner, Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informatik, freut sich über die großzügige Spende: „Das Angebot kam völlig überraschend. Wir können das neue Messsystem hervorragend in der Ausbildung der Studierenden, aber auch in der Forschung und bei industriellen Fragestellungen einsetzen.“