Informatik und Produktdesign präsentierten Gemeinschaftsprojekt

Mittwoch. 18. Januar 2012 (Pressestelle)
Angehende Produktdesigner und Informatik-Studierende überwinden Fächergrenzen
Gemeinsam arbeiten – gemeinsam präsentieren, war das Ziel des Projekts

Neue Produktideen für Pervasive Computing

Unser Leben ist durchdrungen von Computern: PCs, Laptops, Smartphones, Navigationsgeräte usw. begleiten uns im Alltag auf Schritt und Tritt und die virtuelle Welt verbindet sich mit unseren Alltagsgegenständen. Diese Rechnerallgegenwart wird in der Fachwelt als „Pervasive Computing“ bezeichnet. Pervasive Computing war daher auch der Titel eines Gemeinschaftsprojektes von Studierenden des siebten Semesters im Integrierten Produktdesign und Master-Studierenden der Informationstechnologie und Unternehmensanwendungen an der Hochschule Coburg. Heraus kamen spannende Konzepte für plausible und anwendungsnahe Szenarien, die gestern in einer Abschlusspräsentation vorgestellt wurden.

So entstand beispielsweise ein elektronischer Museumsguide, der die jeweilige Verweildauer und das Verhalten des Museumsbesuchers vor den Exponaten geschickt und informativ für einen individuellen Katalog nutzt. Ein weiteres Konzept umfasst einen „Online–Service„, der auf Wunsch Umgebungsinformationen in eine Brille einspiegelt; die sich auf kulturelle Ereignisse, den persönlichen Einkauf oder Veranstaltungen beziehen.

Der Umgang mit der persönlichen Emotionalität und Klangergebnissen führte zu einer Arbeit, die sich intensiv mit der Übersetzung und Interpretation der eigenen aktuellen Gefühlslage in Klänge und Geräusche auseinandersetzte und in ein überzeugendes Gesamtszenario überführt. Ein neuartiger Skihelm mit eingebautem Display könnte künftig Skifahrer über aktuelle Pistenverhältnisse, Wetterlagen oder Ergebnisse aus Sportwettkämpfen als augmented reality oder gegen die Langeweile am Skilift bereit stellen.

Personen mit Demenz oder beginnender Erinnerungsminderung standen im Mittelpunkt eines weiteren Konzepts. Ziel war es, persönliche Hilfen für den Alltag der Menschen zu entwickeln um sie beispielsweise bei ihren täglichen Besorgungen zu unterstützen und ihnen ihre gewohnte Umgebung zu erhalten.

Alle Anwendungen wurden exemplarisch aufgebaut, programmiert und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Dabei spielten gestalterische Aspekte des Produkts ebenso eine Rolle wie die Schnittstellen zwischen Nutzer und Technik, das sog. „userinterface“.

Das interdisziplinäre Projekt wurde von Prof. Dr. Thomas Wieland und Prof. Peter Raab betreut. Ihre Intention war es, das Denken und Handeln in abgegrenzten Disziplinen zu überwinden, gemeinsame Ziele zu definieren, mögliche Anwendungen zu lokalisieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Diese Form des Studierens wurde von vielen Teilnehmern als äußerst positives Erlebnis, aber auch - neben allen fachlichen Aspekten – als große Herausforderung beschrieben und angenommen. Die gezeigten Arbeiten und ihre Umsetzungen führten im Anschluss an die Präsentation daher zu anregenden Diskussionen mit Professoren anderer Studiengänge, aber auch mit zahlreichen anwesenden Industrievertretern.