Kommunale Bildungslandschaft des Landkreises Coburg unter die Lupe genommen

Dienstag. 10. Juli 2012 (Pressestelle)
Landrat Michael Busch, Anne Klemm, Prof. Michael Heinrich, Prof. Veronika Hammer, Martina Berger und Prof. Andrea Tabatt-Hirschfeldt stellten gemeinsam das Buch vor (v.li.).

Prof. Dr. Veronika Hammer untersuchte mit den Studierenden ihres Schwerpunktfaches „Sozialplanung“ im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit die formellen und informellen Lernwelten im Landkreis Coburg. Die Ergebnisse der Analyse sind jetzt als Buch erschienen.

“Der Landkreis Coburg ist nicht nur Bauherr von Schulen. Wir haben die gesamte Bildung im Blick. Und: Für uns ist Jugendarbeit auch Bildungsarbeit.“ Dies betonte Michael Busch, Landrat im Landkreis Coburg, bei der Vorstellung des Buches von Prof. Veronika Hammer. Die Professorin hatte – gemeinsam mit ihren Studierenden – in qualitativen Feldstudien geprüft, auf welchen unterschiedlichen Ebenen im Landkreis Bildungsarbeit geleistet wird und wo Nachholbedarf besteht.

Die Analyseergebnisse liegen jetzt in Buchform vor und sind für die Bildungsverantwortlichen im Landkreis Coburg ein wichtiges Nachschlagewerk. Dies betonte auch Martina Berger, die Bildungs-, Sozial- und Kulturreferentin des Landkreises. Und sie ergänzte: „Die Studierenden haben einen anderen Blick auf unsere Arbeit. Sie stellen andere Fragen. Das ist für die Praxis ein Riesengewinn.“ Die wesentlichen Ergebnisse der Studie fasst Prof. Veronika Hammer so zusammen: „Der Landkreis Coburg ist bei Kitas und Schulen gut aufgestellt. Das Buch ist aber auch ein Appell, im Bereich der Jugendarbeit nicht zu sparen.“

Entwicklungsbedarf sieht die Professorin noch im Bereich der Bürgerbeteiligung. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Kollegin Prof. Andrea Tabatt-Hirschfeldt, die ebenfalls dafür plädiert, die BürgerInnen stärker in die Gestaltung und Organisation des sozialen Lebens in ihren Gemeinden einzubeziehen. Die Praktikerin Martina Berger gibt allerdings zu bedenken: „Bürgerbeteiligung ist ein Lernprozess, der Zeit braucht.“

Dass es sich lohnt, auf die Jugendlichen zuzugehen und sie in ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen, zeigt die Studentin Anne Klemm in ihrem Artikel. Sie nahm die Jugendarbeit in ausgewählten Gemeinden des Landkreises Coburg unter die Lupe und kommt zu dem Schluss: „Offene Kinder- und Jugendarbeit hat einen hohen pädagogischen Wert. Und sie führt zu einer Identifikation der Jugendlichen mit ihrer Gemeinde.“

Hochschul-Vizepräsident Prof. Michael Heinrich bedankte sich bei Prof. Veronika Hammer und Martina Berger für ihr Engagement zugunsten der Bildung in der Region. Denn schließlich profitiere auch die Hochschule von Studierenden mit guter Allgemeinbildung und ausgeprägter Sozialkompetenz.