Lichthof auf Campus wird neu gestaltet

Mittwoch. 01. Dezember 2010 (Prof. Helmut Bielenski)
Innenhof-Gestaltung Hochschule Coburg
Der Entwurf von Julia Maurer und Canan Kinik belegte den 1. Platz
Innenhof-Gestaltung - 2. Preis
Mit dem 2. Preis wurde der Entwurf von Christiane Nissen und Christoph Mattern ausgezeichnet.
Innenhof-Gestaltung - 3. Preis
Den dritten Preis erhielt der Entwurf von Thomas Hirsch und Hongduo Jin.
Innenhof-Gestaltung - Sonderpreis
Mit einem Sonderpreis wurde die Arbeit von Stefan Schröder und Jonas Weber ausgezeichnet.

Architektur-Studierende lieferten Gestaltungsideen

Das Verwaltungsgebäude der Hochschule Coburg wird aktuell generalsaniert. Mit dazu gehört auch ein Innenhof, der attraktiv gestaltet werden soll. Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl lud die Architekturstudenten der Fakultät Design im Rahmen eines Ideen-Wettbewerbs Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten. Frei nach dem Motto: Vorhandene Kompetenzen nutzen und den Studierenden die Möglichkeit geben, ihr Wissen an realen Aufgabenstellungen zu erproben. Keine leichte Aufgabe, wie Prof. Helmut Bielenski meinte, der das Projekt übernahm und mit Studierenden des siebten Semesters im Rahmen eines Workshops bearbeiten ließ. Als zusätzlicher Ansporn winkte ein Preisgeld von insgesamt 600 Euro für die ersten drei Preisträger, sowie die Aussicht, den Entwurf tatsächlich zu realisieren zu dürfen.

Jetzt wurden die Arbeiten in der Holzbox am Schillerplatz vorgestellt. Die Jury mit Prof. Dr. Pötzl und Vizepräsident Prof. Michael Heinrich, Ulrich Delles vom Staatlichen Bauamt Bamberg sowie dem Landschaftsarchitekten Thomas Wirth zeigte sich beeindruckt von der Qualität und der Vielfalt der eingereichten Gestaltungsvorschläge.

Den 1. Preis gewannen Julia Maurer und Canan Kinik. Ihr Konzept, die doch strenge Rechtwinkligkeit des Hofes durch eine dynamisch wirkende, diagonale Untergliederung der Flächen spielerisch zu durchbrechen, erhielt das einstimmige Votum der Jury. Bestechend ist die Klarheit und Eleganz der Linienführung, mit der drei unterschiedliche Bereiche definiert werden: Eine großzügige Plattform entlang der sonnigen Südseite - belegt mit anthrazitfarbenen Schieferplatten - bildet den Übergang zum Hof und wirkt auch als optische Erweiterung der Säulenhalle nach Außen. Die Längskanten, die zum Sitzen einladen, verschneiden sich geschickt in drei Stufen und führen zum mittleren Bereich, der mit hellem Sandstein belegt ist. Bodengleiche Leuchtstreifen unterstützen die dynamische Linienführung und versprechen ein imposantes nächtliches Lichtambiente. Eine lineare Wasserskulptur wirkt belebend und soll zugleich der Entspannung dienen. Präsident Pötzl lobte vor allem die große Flexibilität dieser Lösung und fand Gefallen an der dynamischen Ausdruckskraft, die sehr gut zum Bild der Hochschule Coburg passe.

Ein 2. Preis ging an Christiane Nissen und Christoph Mattern, ebenfalls mit einem sehr gut vorstellbarem Konzept, das die strenge Form des Innenhofes durch ein leichtes Drehen der Richtung abmildert, allerdings nicht ganz so großzügig und in der Haltung eher konservativ.

Den 3. Preis erhielten Thomas Hirsch und Hongduo Jin. Ihr Vorschlag, mittels unterschiedlich hoher, farbiger Stufen einen lebendig terrassierten Übergang zum Hof zu schaffen und diese Elementstruktur fragmentarisch an den gegenüberliegenden Fassaden hochzuführen, zeugte von hohem gestalterischen Können, erschien aber insgesamt als zu großer, skulpturaler Eingriff in den doch nicht so großen Innenhof, was die gewünschte Flexibilität der Nutzungen zu sehr eingeschränkt hätte.

Mit einem Sonderpreis würdigte die Jury die innovative Idee der Arbeit von Stefan Schröder und Jonas Weber, die mit wellenförmigen Bändern aus hinterleuchtetem Corian den Hof durchzogen und mit gewagten Kurven zum Verweilen verführen wollten, durch die Größe ihrer Objekte aber den Innenbereich zu stark zergliederten.

Wie geht es nun weiter? Ulrich Delles vom Staatlichen Bauamt Bamberg, der für die weitere Planung verantwortlich ist, sieht Chancen, dass die Arbeit der 1. Preisträger umgesetzt werden. Es müssten allerdings noch einige wichtige Detailfragen geklärt werden. Prof. Bielenski freute sich, mit seinen Studierenden einen kleinen Beitrag zur Gestaltung der Hochschule leisten zu dürfen, dankte der Jury für ihr Engagement und sicherte dem Bauamt zu, die weitere Bearbeitung zusammen mit den Preisträgern gestalterisch zu begleiten.