Mit Vertrauen und Kooperation der Krise trotzen

„Alle reden von Krise – wir nicht!“, so eröffnete Frau Prof. Dr. Petra Gruner, Dekanin der Fakultät Wirtschaft der Hochschule Coburg, am Donnerstag den Nordbayerischen Versicherungstag. Im Gegensatz zu anderen Branchen stehe die Versicherungswirtschaft gut da, habe ihre Kunden nicht enttäuscht und nun sogar die Chance, das in sie gesetzte Vertrauen noch zu festigen. So stand auch die Veranstaltung im Coburger Kongresshaus Rosengarten unter der Überschrift „Vertrauen und Versicherung“. Rund 350 Teilnehmer waren der Einladung des Bildungsnetzwerkes Nordbayern gefolgt. Sie erlebten Vorträge und Diskussionen, die das Thema Vertrauen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und erfuhren außerdem als erste vom neu gegründeten Verein „Forum V“.

Wichtiges Signal für die Region

„Forum V“, das nordbayerische Institut für Versicherungswissenschaft und -wirtschaft, symbolisiert die enge Zusammenarbeit im Bereich der Aus- und Weiterbildung für die Versicherungsbranche in der Region. Neben der Hochschule Coburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gehören auch die vier großen Versicherer Nordbayerns – die HUK-COBURG Versicherungsgruppe, die NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, die KarstadtQuelle Versicherungen und die uniVersa Versicherungen – sowie das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft Nordbayern-Thüringen zu den Gründungsmitgliedern. „Mit dem neu gegründeten ‚Forum V’ senden wir ein wichtiges wirtschaftspolitisches Signal in die Region Nordbayern, aber auch über die regionalen Grenzen hinaus“, betonte Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule Coburg, in seiner Begrüßungsrede auf dem Nordbayerischen Versicherungstag. Denn hier nehme die viel beschworene Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft konkrete Gestalt an.
„Das Besondere unserer Kooperation ist, dass nicht ein Unternehmen mit einer Hochschule kooperiert. Nein, auf Seiten der Wirtschaft sind es gleich vier Versicherer, die an einem Strang ziehen und – was noch bemerkenswerter sein dürfte – auf Hochschulseite kooperieren eine Universität und mit Coburg eine Hochschule für angewandte Wissenschaften miteinander“, so Prof. Dr. Petra Gruner, die die Versicherungsstudiengänge der Hochschule Coburg leitet.

Netzwerk bereits gut aufgestellt

Ziel des Kooperationsnetzwerkes ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen noch stärker zu vernetzen und durch die enge Zusammenarbeit bei der Aus- und Weiterbildung positive Impulse für die regionale Wirtschaft zu geben. Bereits jetzt ist das Netzwerk gut aufgestellt. So gibt es seit fünf Jahren die beiden Studiengänge „Versicherungswirtschaft“ (Bachelor) und „Versicherungsmanagement“ (Master) an der Hochschule Coburg. An der Friedrich-Alexander-Universität wurden inzwischen zwei Lehrstühle mit Versicherungsbezug eingerichtet. Beide Hochschulen werden von den vier Versicherungsunternehmen der Region finanziell unterstützt. „Damit sind die bedarfsgerechte Aus- und auch die berufsbegleitende Weiterbildung auf hohem Niveau gesichert“, so Prof. Dr. Petra Gruner.
Mitarbeiter aus den Versicherungsunternehmen könnten inzwischen unter bestimmten Bedingungen sogar ohne Abitur zum Studium zugelassen werden und haben dank des Kooperationsnetzwerkes die Chance, über ein Bachelor- und Masterstudium an der Hochschule Coburg bis zur Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg zu gelangen.
Für die Vertreter der Versicherungsunternehmen steht außer Frage: Die Möglichkeiten, die die Hochschulen der Region bieten und die von den Versicherern sowie der bayerischen Staats­politik unterstützt werden, sind ein wichtiger Standortfaktor. „Der Kampf um die Talente hat längst begonnen. Mit ‚Forum V’ sind wir einen wichtigen Schritt gegangen, um Nachwuchs in die Region zu holen und an unsere Unternehmen zu binden“, zeigte sich Wolfgang Flaßhoff, Vorstandsmitglied der HUK-COBURG Versicherungsgruppe, am Donnerstag auf dem Versicherungstag sicher.