Jungingenieur-Pass geht in die vierte Runde

Donnerstag. 26. November 2015 (Pressestelle)
Schüler, Eltern, Lehrer und Ausbilder freuen sich auf das Projekt.
So soll das fertige Produkt ausschauen.

Was macht eigentlich ein Ingenieur? Diese Frage stellen sich viele junge Menschen. Das Coburger Gymnasium Ernestinum ermöglicht 14 Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe, sich ein Jahr lang als sog. „Jungingenieure“ zu fühlen. Gemeinsam mit der Hochschule Coburg, dem Institut für Sensor- und Aktortechnik der Hochschule und der IHK zu Coburg haben fünf Coburger Unternehmen ein Programm auf die Beine gestellt, bei dem die Schülerinnen und Schüler in allen technischen Arbeitsschritten ein eigenes Produkt herstellen.

Sie lernen die Arbeitsplätze von Ingenieuren hautnah kennen, indem sie selbst konstruieren, berechnen, bohren und löten. Am Ende halten sie dann das Ergebnis ihrer Arbeit in den Händen: ein kleines Flugzeug auf einer Landebahn. Möglich macht dies das Projekt Jungingenieur-Pass. Hier arbeiten das Coburger Gymnasium Ernestinum, die Hochschule Coburg und ihr Institut für Sensor- und Aktortechnik, die IHK zu Coburg sowie die Coburger Unternehmen Kaeser Kompressoren, Waldrich Maschinenbau, Lasco Maschinenbau, Kapp und Niles sowie Brose Fahrzeugteile zusammen.

Wie Vizepräsidentin Prof. Dr. Jutta Michel betont, ist dieses Projekt für die Hochschule Coburg etwas Besonderes, denn „die Schüler schauen nicht nur einmal bei uns vorbei, sondern sie setzen sich intensiv mit technischen Fragestellungen und der handwerklichen Umsetzung auseinander.“ „Wir schließen so die Lücke zwischen dem naturwissenschaftlichen Unterricht und der technischen Anwendung des Wissens“, erläutert Martin Ungelenk, stellvertretender Rektor des Gymnasiums Ernestinum. Das Interesse der Schüler an dem Projekt ist groß. „Wir haben jedes Jahr auf einen Projektplatz zwei Bewerbungen“ stellt Matin Ungelenk fest.

Seitens der Unternehmen engagieren sich insbesondere die Ausbildungsleiter in dem Projekt. Rüdiger Hopf (Kaeser), Thomas Köhler (Brose), Georg Pfeuffer (Lasco) und Klaus Damaschke (Waldrich) lassen die jungen Leute an die CAD-Programme und die Drehbank. So lernen sie beispielsweise, wozu man die in der Mathematik gelernten Winkelfunktionen braucht und welche Rolle die Elektrik spielt. Bei dem Unternehmen Kapp und Niles, das erstmals beim Jungingenieurpass mitmacht, geht es um die Endmontage und den Arbeitsschutz, wie Sabrina Schaumberger aus dem Personalmanagement erläutert. An der Hochschule besuchen die „Jungingenieure“ das Institut für Sensor- und Aktortechnik. Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Lindner ermutigt die Schülerinnen und Schüler: „Lernt nicht nur theoretisches Wissen, sondern eignet euch auch handwerkliche Fähigkeiten an.“ Und die IHK kümmert sich in einem Workshop mit den Schülern um die betriebswirtschaftlichen Aspekte. Denn, so Rainer Kissing, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK zu Coburg: die Produkte, die wir herstellen müssen schließlich auch verkauft werden.