Praxisnahe Vorbereitung auf den Beruf

Freitag. 24. Januar 2014 (Pressestelle)
Paul Bagans, Isabell Weigand und Fabio Fenn (v.l.) feiern gemeinsam den Abschluss ihres Projekts.

Einen Nachmittag lang präsentieren mehrere hundert Studierende an der Hochschule Coburg die Ergebnisse aus zwei Semestern Projektarbeit. Die Themenpalette reicht von innovativer Produktentwicklung über Tourismuskonzepte bis zu Gewaltprävention an Schulen.

Isabell Weigand ist begeistert. „Es ist toll zu sehen, dass sich so viele Menschen dafür interessieren, was wir erarbeitet haben“.  Die Betriebswirtschaftsstudentin studiert im dritten Semester und hat gerade mit zwei Kommilitonen über regionale Brauereigeschichte referiert. Im Raum stehen die Zuhörer dicht gedrängt, ein Durchkommen ist kaum noch möglich. „Das ist wirklich eine gute Abwechslung zu all den Vorlesungen“, freut sich die junge Frau.

Ähnlich äußern sich viele Studierende und Lehrende, die wie Isabell Weigand auf einer großen Abschlussveranstaltung die Resultate aus einem Jahr Projektarbeit vorstellen. Dem Besucher bot sich dabei ein buntes Bild an Eindrücken: Überall offene Türen, in den Räumen informieren Infostände und Posterausstellungen, Filmbeiträge und Modellbauten über die insgesamt 36 Projekte. Im Foyer wird gegen eine Spende selbstgebackener Kuchen verkauft, dessen Erlös der Coburger Tafel zu Gute kommt.

Projektarbeit hat an der Hochschule eine lange Tradition, doch zum ersten Mal werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit konzentriert vorgestellt. Eine weitere Besonderheit: Die Gruppen setzen sich hauptsächlich aus Studierenden unterschiedlicher Studiengänge zusammen und auch die bis zu drei Lehrenden pro Projektteam bringen jeweils eine eigene Fachdisziplin mit. „Diese vielfältigen Blickweisen auf ein Thema sind eine gute Vorbereitung auf die heutige Arbeitswelt“, so Dr. Claudia Schlager, die die Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Der Coburger Weg“ mit Kollegen über Monate geplant hat. Hinzu kommt, dass in rund 75 Prozent der Projekte mit externen Partnern aus Coburg und der Region zusammengearbeitet wurde. Viele von ihnen waren sogar eigens zur Abschlusspräsentation angereist. Neben Unternehmen und städtischen Einrichtungen kooperierten auch Schulen, Vereine und Verbände mit der Hochschule. Für die Studierenden bot sich damit die Möglichkeit, unter möglichst realen Bedingungen zu arbeiten und wertvolle Einblicke in berufliche Abläufe zu erhalten. „Von dem hohen Theorie-Praxis-Austausch profitieren alle Beteiligten“, ist Claudia Schlager überzeugt.

Die Hochschule plant, die Veranstaltung von nun an jährlich anzubieten. „Man kann sich wunderbar einen Überblick über die große Vielfalt an Projekten verschaffen“, fasst Isabell Weigand den Nachmittag zusammen. Anschließend stößt sie mit ihren Kommilitonen auf den erfolgreichen Semesterabschluss an. Ihr Projektpartner, eine regionale Brauerei, hat dafür eigens ein paar Kästen Bier bereitgestellt.

Alle Projekte sind in der Publikation „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis“ zusammengefasst. Diese kann bei Franziska Pfefferkorn (franziska.pfefferkorn[at]hs-coburg.de) angefragt werden.