Raus aus dem Hörsaal, rein ins Unternehmen

Prof. Eduard Gerhardt, Spezialist für Standardsoftware an der Fakultät Wirtschaft hat ein Angebot für Firmen aus der Region. In den Laboren der Hochschule Coburg sollen Unternehmen in Zukunft betriebswirtschaftliche Softwarelösungen testen können.

Herr Prof. Gerhardt, Sie wollen Unternehmen die Möglichkeit bieten, Software in den Laboren der Hochschule zu testen. Warum?

Kleine und mittelständische Unternehmen haben oft ein Problem, wenn sie eine neue Software beschaffen wollen. Ein Mitarbeiter muss sich in das Thema einarbeiten, verschiedene Testversionen beschaffen, diese installieren. Das alles kostet Zeit und Geld. Viele Firmen können so etwas gar nicht stemmen. An der Hochschule haben wir die passenden Programme, das nötige Know-how und motivierte Studierende. Dies können wir der lokalen Wirtschaft zur Verfügung stellen.

Und die Unternehmen testen dann in der Hochschule, was sie normalerweise an den eigenen Rechnern testen würden?

Genau. Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Haus bauen. Dann gehen Sie in ein Musterhaus und schauen sich an, was es kann. Genauso ist es bei der Software. Sie haben ein Problem, damit gehen Sie in ein Labor. Das Problem wird exemplarisch gelöst und diese Lösung können Sie im Unternehmen dann anwenden.

Wie könnte so ein Projekt konkret aussehen?

Die Firma XY will zum Beispiel eine umfassende Softwarelösung einführen. Mit dieser Problemstellung kann sie sich an uns wenden. Gemeinsam besprechen wir, welche Rahmenbedingungen gegeben sind. Die Studierenden erstellen eine Analyse und übergeben der Firma zum Schluss den fertigen Bericht. Es wäre aber auch möglich, dass wir Unternehmen bei Lösung von bestimmten betriebswirtschaftlichen Problemen beraten.

Inwiefern können dabei die Studierenden profitieren?

Die Studierenden hätten die Möglichkeit mit „echten“ Daten an „echten“ Problemstellungen zu arbeiten. Ganz nach dem Motto: Raus aus dem Hörsaal, rein ins Unternehmen. Mit dem Wissen aus unseren Vorlesungen können wir die Probleme der Firmen lösen. Und auch danach wäre eine weitere Zusammenarbeit möglich. Zum Beispiel in Form von Bachelorarbeiten.

Worauf sollten die Unternehmen bei der Problemstellung achten?

Alle Aufgaben, die innerhalb von sechs Monaten lösbar sind, können wir als studentisches Projekt umsetzen. Alternativ würden wir ein größeres Projekt in mehrere Abschnitte einteilen. So ist es möglich, dass eine Gruppe konstant an dem Thema arbeitet.

Kurz-Info: Das Angebot richtet sich an Unternehmen aller Bereiche. Schwerpunkte der möglichen Projekte sind: Test und Vorführen der Software, Problemevaluierung und Konzeptionsmöglichkeiten mit Verifikation. Zur Verfügung stehen aktuelle Versionen von SAP, MicroStrategy und SPSS. Diese werden von den Mitarbeitern der Fakultät Wirtschaft installiert und gepflegt, sodass die Studierenden damit arbeiten können.