Von Kunstfälschern und Roboterbienen

Donnerstag. 08. Mai 2014 (Pressestelle)
Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Pötzl begrüßte DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Ertmer (rechts) und die Forscherin Prof. Dr. Monika Sester bei der Eröffnung. Sester's Projekt RainCars ist ebenfalls Teil der Ausstellung.
Sehen, Hören, Fühlen - das können Besucher an den einzelnen Stationen.
Wie Wissenschaft und Kunst zusammenspielen, diskutierten Aldona Kut (links) und Stephanie Weiß vom Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.

Über 20.000 Projekte unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft jedes Jahr. Elf Ausgewählte der letzten Jahre werden jetzt an der Hochschule Coburg ausgestellt.

Eine große Stellwand mit der Aufschrift „Werden nur die Frauen schwanger?“ - dazu die Nahaufnahme eines Glas mit sauren Gurken. Dieses Bild springt Besuchern der Hochschule gerade entgegen, wenn sie die Säulenhalle auf dem Campus Friedrich-Streib-Straße durchqueren. Die DFG-Ausstellung „Von der Idee zur Erkenntnis“ ist zu Gast in Coburg und mit ihr, vielfältige Arbeiten der deutschen Forschung. Doch worum geht’s? Es geht um Projekte, die eines gemeinsam haben, betonte Prof. Dr. Wolfgang Ertmer, Vizepräsident der DFG bei der Eröffnung: „Am Anfang stand eine neuartige Idee.“ Wissenschaftliche Neugier und das Verstehen-Wollen der Phänomene seien der Antrieb dafür.

Wie nimmt eine Eule ihre Umgebung wahr- kann so ohne direkten Sichtkontakt ihre Beute orten? Was hat eine Gitarrensaite mit unserem Handy zu tun? Das können Besucher bei der DFG-Ausstellung entdecken. Die einzelnen Stationen laden ein zum Fühlen, Hören und Sehen. „Es ist eine Mischung aus Theorie, hohem wissenschaftlichen Anspruch und Sandkasten“, fasst Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Pötzl zusammen.

Prof. Dr. Christian Holtorf ist der Strippenzieher hinter den Kulissen. Der Leiter des Wissenschafts- und Kulturzentrums hat die Wanderausstellung hergeholt, zum ersten Mal an eine Hochschule für angewandte Wissenschaften. Auch um den Studierenden eine andere Art der Lehre nahezubringen. „Hier wird nicht alles vorgekaut. Man muss sich selber mit der Wissenschaft auseinander setzen. Auch mehrere Antworten können hier mal richtig sein.“ Besonders gefällt ihm, dass auch innerhalb der Ausstellung Kontroversen zu entdecken sind. Da wird zum Beispiel das Projekt des Kunsthistorikers Prof. Dr. Horst Bredekamp vorgestellt. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie Bilder die Wissenschaft vorantreiben. Im vergangenen Jahr sorgte Bredekamp für Aufsehen. Er hatte gefälschte Zeichnungen als echte Werke von Galileo Galilei  bewertet. Wenige Meter weiter gibt es in der DFG-Ausstellung eine Station, die sich damit auseinander setzt, wie Fälschungen besser entdeckt werden können.

Bis zum 24. Mai läuft die Ausstellung an der Hochschule Coburg. Sie ist Montag bis Samstag, von 9 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei. Öffentliche Führungen finden an den Samstagen 10., 17. und 24. Mai jeweils um 15:00 Uhr statt. Zu anderen Zeiten können kostenlose Führungen im Wissenschafts- und Kulturzentrum der Hochschule unter wiku@hs-coburg.de oder Tel. 09561 / 317 385 vereinbart werden.

Coburg, den 08. Mai 2014