Wissenschaftliche Antwort auf die „Wutbürger“

Freitag. 21. Januar 2011 (Pressestelle)

Prof. Dr. Veronika Hammer veröffentlicht viel beachtetes Buch zur „Integrierten Sozialraumplanung“

Das Jahr 2010 war geprägt von dem Gefühl vieler Bürgerinnen und Bürger, nicht ausreichend in die kommunalen Entscheidungen einbezogen worden zu sein. Besonders deutlich wurde das bei den Stuttgarter Bürgerprotesten gegen die Verlagerung ihres Bahnhofes unter die Erde. Die Skepsis gegenüber öffentlichen und unternehmerischen Entscheidungen ist gewachsen und ein neues Wort entstand: Die Wutbürger. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Wie gestalten sich Planungsprozesse, deren Ziel die Verbesserung der Lebensverhältnisse und der Handlungschancen ihrer Bürgerinnen und Bürger sein sollte? Welchen Einfluss haben die Menschen auf den Prozesse der Planung und wie werden sie in solche Prozesse einbezogen? Wie soll sich eine Kommune in Zukunft generell entwickeln?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Sozialraumplanung. Und genau um diese Fragen geht es in dem neuen Buch unserer Professorin Dr. Veronika Hammer. Im Herausgeberteam mit Prof. Dr. Roland Lutz, Dr. Silke Mardorf und Mario Rund eröffnet sie Zugänge zu Aushandlungsprozessen anstelle hoheitlicher Entscheidungen.

Für den Experten der Stadtforschung Prof. Dr. Detlef Baum von der FH Koblenz und der Universität Mainz ist das Buch „eine Bereicherung der Perspektiven planerischen Handelns, es erweitert die Debatte um die qualitativen Dimensionen der Sozialraumorientierung und trägt qualitative Aspekte zur Partizipationsdebatte bei. Damit ist das Buch auch ein Beitrag zu der Frage, wie Menschen sich Räume aneignen und wie geografische und physikalische Räume zu sozialen Räumen werden.“ Seine ausführliche Online-Rezension findet sich unter www.socialnet.de/rezensionen

Bibliografische Daten: Hammer u.a. (Hg.): Gemeinsam leben – gemeinsam gestalten, Zugänge und Perspektiven Integrierter Sozialraumplanung, Campus Verlag Frankfurt/New York 2010, ISBN 978-3-593-39284-4