Veranstaltung

09 Apr

Eröffnung der Ausstellung "Der Zeuge"

 

Vom 9. April bis 2. Juni 2024 findet in der Bamberger Johanniskapelle eine wissenschaftlich begleitete Ausstellung des Künstlers Maxim Karlowitsch Kantor statt.

Kantor ist einer der bedeutendsten exil-russischen Künstler der Gegenwart, der Russland zwar schon 1997 auf der Biennale in Venedig vertrat, aber unterdessen wegen seiner politischen Einstellungen in seinem Heimatland in den Museen abgehängt wird (u.a. in der Tretjakow und Puschkinmuseum). Aus einer argentinisch-jüdischen Familie stammend, wuchs er in Russland auf, ist unterdessen aber deutscher Staatsbürger, der in Frankreich lebt, in Italien ein Atelier und am Oxforder Pembroke College eine Fellowship hat. Er kann als wirklicher Europäer gelten.

Dabei ist er als Künstler ein besonderer Zeuge unserer Zeit. In schonungsloser Deutlichkeit blickt er in seinen Bildern wie auch vielen Schriften und Romanen auf den Menschen, Gott und die Welt. Er zeigt die politische Realität (etwa in seinen russischen Graphiken), menschliches Leiden (in vielen Darstellung von Verfolgten und Leidenden) und Hoffen (etwa in drei großen Altarbildern, die auch in der Ausstellung zu sehen sein werden). Auch eine Natur, die aus den Fugen geraten ist, bezeugt er, wenn er sie menschenleer, bedrohlich und bedroht zu gleich darstellt. Es gehört zu seiner Kunst, die Darstellungen immer zugleich an den betrachtenden Menschen und dessen Alltag zu binden, etwa durch die Überblendung historischer Gestalten mit lebenden Individuen. Die alte Johanniskapelle, die ja dem verweisenden Propheten geweiht war, ist für eine solche Ausstellung ein bestens geeigneter Ort.

Begleitend gibt es Vorträge und wissenschaftliche Veranstaltungen zu einzelnen Kunstwerken, aber auch zu den Romanen von Kantor. 

Wann

Dienstag, 09. April 2024 | 17:00 Uhr

Die Ausstellung ist vom 09. April bis 02. Juni 2024 dienstags und donnerstag von 16 - 18 Uhr und samstags von 10 - 13 Uhr geöffnet.

Wo

Bamberg, Johanniskapelle, Oberer Stephansberg 7

Nähere Infos zur Ausstellung finden Sie auf der Homepage des Instituts Mensch & Ästhetik: www.institutaesthetik.de/aktuelles